Der schlafende Mann

Es war einmal eine alte, reiche, arbeitende Witwe, die einen ewig faulenzenden Sohn hatte. Außerdem besaß sie vier Felder in ihrem Dorf, im Norden, im Süden, im Westen und im Osten. Im Norden bestellte sie das beste Gerstenkorn der Welt. Im Süden das beste Weizenkorn. Im Westen hatte sie die beste Wiese und  im Osten den beste Weinberg der Welt. Tag und Nacht arbeitete die Mutter auf ihren Feldern, während ihr Sohn im Bett lag.


Eines kalten weinte Frau Fischer, denn so  hieß sie, am Ufer des Rheins, als sie eine pfeifende Stimme hörte.
- Gnädige Frau, ich würde Ihnen gern  helfen. Bitte bringen Sie mich zu  Ihnen. Ich sollte neben Ihrem Sohn schlafen.
– Was ist los? Ach du grüne Neune! Habe ich eine sprechende Eidechse gehört?  werde ich jetzt verrück?
-  Nein, gnädige Frau! Bitte bringen Sie mich zu Ihnen. Dann wäre er, ihr Sohn, arbeitsamer als alle andere auf der ganzen Welt.
– Wer sind Sie?
- Ich bin Maria, eine Mauereidechse des Nordens, wenn ich bei Ihrem geliebten Sohn schlafen kann, dann werden das Weizenkorn, das Gerstenkorn, die Wiese und der Weinberg sehr gut bearbeitet. Glauben Sie mir, bitte!
 - Na ja, kommen Sie herein! In diesen Sack.

Als Carsten  eingeschlafen war, hat die Mutter die Eidechse in sein Bett gesteckt. Dann haben sie bis 8:00 Uhr geschlafen. Zum Frühstück erzählte Carsten seiner Mutter vor der fantastischen Nacht, die er erlebt hatte. Die Mutter seufzte, aber sie hat nicht verstanden: Ihr geliebter  Sohn war zufrieden: Ihm war es gleich! Vom Sonnenaufgang bis zur Abenddämmerung beackerte Carsten Tag für Tag die Felder.  Am Ende des Arbeitstages sah er immer eine schöne, lächelnde Frau zu, die ihn zuwinkte und dann war sie weg.

 Der Monat verging, ohne dass die Mutter die Eidechse gesehen hatte, und die vier Felder waren von ihrem Sohn gut beackert worden. Die Mutter gratulierte zur guten Arbeit. Sie mochte mit einem guten Abendessen einen glücklichen  Abend verbringen, und sie kochte und backte den ganzen Vor- und Nachmittag. Als ihr Sohn im Haus eintrat, sah er leckeres Essen auf dem Tisch: Bratkartoffeln, Grünkohl, Kaninchen und Pudding mit Honig. Sie aßen und tranken, ohne dass sie ein Wort  sagten. Die Mutter dachte an die grüne Eidechse. Der Sohn dachte an seinen schönen Traum. Plötzlich sprang eine Eidechse auf den Tisch.

Carsten wollte sie töten, aber die Mutter nahm sie mit Liebe und küsste sie auf den Mund. Die Mutter sagte: Lieber Sohn, mach die Augen zu! Und schnell rieb sie die grüne Eidechse auf den Mund des Sohnes ab. Carsten wollte die Augen nicht aufmachen. Er begann, wie jede Nacht, zu träumen ... Ein frischer leichter Wind blies in den Raum, während eine schöne junge Frau tanzte.

Ein süßer, schöner Traum ... Glauben Sie lieber Leser, liebe Leserin an die Träume?
Wenn wir an unsere Träume glauben, können sich die Träume verwirklichen.

GLOSSAR
-s   Feld-er- campo
-r  Acker- tierra
bestellen (Feld)- cultivar
-s Gerstenkorn die Gerstenkörner- grano de cebada
-s Weizenkorn- grano de trigo
-e Wiese- prado
pfeifen pfiff gepfiffen- silbar
gnädige Frau- distinguida señora
Ach du grüne Neune!(lit. Oh tu nueve verde) !Madre mía¡
-e Eidechse-n- lagartija
geliebt- querido
bearbeiten - labrar
seufzen- suspirar
-r Sonnenaufgang- amanecer
-e Abenddämmerung- atardecer
beackern- labrar
zusehen sah zu zugesehen- observar
zuwinken  winkte zu  zugewinkt- saludar con la mano
vergehen verging bin vergangen transcurrir (Zeit)
abreiben rieb ab abgerieben- frotar
blasen blies geblasen- soplar
verwirklichen- hacerse realidad

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